Kathrin Felderer
Zucker macht Lust auf Bewegung

Passend zu jeder Jahreszeit, möchte ich heute über das leidige Thema vieler Eltern schreiben.
Wie viel Zucker ist gut für ein Kind und was ist zu viel des Guten? Wenn die Kleinen der süßen Versuchung schon am Vormittag nicht widerstehen können, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Kinder nach ca. 1 Stunde bereits wieder Hunger verspüren. Warum ist das so?
Sobald Süßes konsumiert wird, steigt der Zuckerspiegel rasch nach oben, Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse produziert um den Zuckerspiegel wieder zu senken. Folglich entsteht wieder Verlangen nach Süßem und das ganze Szenario beginnt von vorne. Doch wie kommt man raus aus dieser Schleife? Ist man wo zu Besuch, dann wird genascht. Gehts nach Oma und Opa, dann darf es bei vielen schon mal mehr sein. So ist es für Eltern nicht immer leicht den Kindern zu vermitteln, dass der süße Genuss nur einmal am Tag bzw. nicht einmal jeden Tag optimal wäre. Wenn ein bisschen Süßes ok ist, wann ist dann der beste Zeitpunkt dafür?
Nach den Hausaufgaben bzw. bevor die Kinder zum Spielen und Toben hinaus gehen ist eine kleine Nascherei ok. Zucker wirkt wie ein Aufputschmittel, das Lust auf Bewegung macht. Im Unterricht oder während den Hausaufgaben soll das Kind aber still sitzen. Wird also in der Schule zur Jause etwas Süßes mitgegeben oder vor den Hausaufgaben genascht, bewirkt es nicht etwa mehr Konzentration, sondern genau das Gegenteil. Mit Zucker wird zwar das gesamte Gehirn angeregt, aber hauptsächlich wird das Areal im Stammhirn auch Reptiliengehirn genannt aktiviert. Die Energie, die sie eigentlich zum Lernen einsetzen sollten, konzentriert sich auf das Stammhirn, wo es nur ein Schema gibt. Das Flucht- und Kampfschema, ähnlich wie bei einem Reptil. Das sind Prozesse auf die wir keinen Einfluss haben. Es sind Verhaltensweisen unseres genetischen Erbes. Kraft und Energie treten in den Vordergrund und das Denken im Frontallappen wird schwieriger, weil das Stammhirn dominiert. Deshalb verhalten sich Kinder nach Konsum von Süßem häufig überdreht und aggressiv. Zucker ganz vom Speiseplan zu streichen ist nicht anzuraten, denn der Umgang mit Genussmitteln will gelernt werden und heimliches Naschen sollten wir vermeiden. Also ist Naschen in gewissen Maßen, zur richtigen Zeit und bei ausreichender Bewegung vollkommen ok.
Ps: Zähne putzen nicht vergessen....;-)
Quelle: Kinesiologie für Kinder,
Ludwig Koneberg